Das Arbeiten in Serien ist zweifellos eine der zentralen Methoden der zeitgenössischen Kunst, so vor allem in der Minimal Art und Conceptual Art.
Auch in Gerhard Richters künstlerischen Arbeiten zeigt sich die Serialität auf sehr vielfältige und komplexe Weise und ist von den 1960er Jahren bis in die Gegenwart zu einem grundlegenden Prinzip seiner künstlerischen Praxis geworden. Richter gelingt es, innerhalb eines festgelegten Konzepts einen weiten Spielraum für Veränderungen und Variationen auszuloten.
Hubertus Butin studierte Kunstgeschichte in Bonn und Zürich. Von 1996 bis 1998 arbeitete er als kunsthistorischer Assistent im Atelier Gerhard Richters in Köln und anschließend als Gastkurator für verschiedene internationale Museen, zuletzt 2013 in der Fondazione Sandretto Re Rebaudengo in Turin.
Seit 1991 hat er zahlreiche Aufsätze und Bücher zur zeitgenössischen Kunst und Kunsttheorie publiziert. 2014 gab er das neue Werkverzeichnis der Editionen Gerhard Richters heraus. Und im selben Jahr erschien sein aktualisiertes und erweitertes Begriffslexikon zur zeitgenössischen Kunst, das vor allem an Universitäten und Kunsthochschulen als Standardwerk gilt. Hubertus Butin lebt heute als freier Publizist und Kurator in Berlin.
Der Vortrag wird das Verhältnis von Malerei und Fotografie erörtern. Während sich in der Malerei angeblich vor allem Fantasie, Spontaneität und Ausdruck verkörpern, verbürgt sich in der Fotografie aufgrund ihrer Herstellungsbedingungen ein wirklichkeitsgetreuer Abdruck der gegenständlichen Welt.
An ausgewählten Werken Gerhard Richters soll gezeigt werden, wie einer der interessantesten zeitgenössischen Maler auf das Medium Fotografie reagiert und wie die ästhetische Erfahrung an ein spezifisches Erscheinen seiner Werke gebunden ist.
Der Vortrag bietet eine allgemeine Einführung in das Werk von Gerhard Richter von den frühen Fotobildern bis zu den jüngsten Streifen- und Hinterglasbildern.
In den 1960er Jahren sah sich der Künstler mit der Allgegenwart fotografischer Bilder in den Medien konfrontiert. Richter reagierte darauf, indem er die charakteristischen stilistischen Elemente der Fotografie in seine Malerei übernahm und diese später auch auf sein abstraktes Werk übertrug.
Ausgehend von dem kleinen druckgrafischen Blatt Erster Blick (2000) zeigt der Vortrag, dass Gerhard Richter bei aller stilistischen Vielfalt seines Werkes, seit mehr als fünf Jahrzehnten ein stringentes und konsequentes malerisches Konzept verfolgt.
Bis zum Beginn des Vortrages bleibt an diesem Mittwoch der Ausstellungssaal geöffnet.
Kosten: jeweils 4 Euro, ermäßigt 2 Euro
Karten für die Vorträge zur Ausstellung erhalten Sie online unter www.reservix.de und an vielen bekannten Vorverkaufsstellen, sowie am Tag der jeweiligen Veranstaltung an der Kasse des Museums.
Tickets im Vorverkauf:
www.reservix.de