Der Nürnberg Künstler Michael Munding (geb. 1959) hat sich einem speziellen Bildmedium verschrieben: der klassischen Ansichtskarte. Seit vielen Jahren malt er in teils großen Formaten Landschaften, Denkmale oder Museumshighlights ab. Er erzeugt blank polierte Oberflächen, die den Bezug zur Ansichtskarte noch offensichtlicher machen. Manche Gemälde weisen Beschriftungen und Rahmenmotive auf, wie sie für die Souvenirbilder typisch sind.
Fotorealismus, Pop Art, Junk Art sowie konzeptuelle Malerei spielen für seine Herangehensweise eine wichtige Rolle. Das vorgefundene und billig gekaufte Bildmaterial erzählt viel vom Tourismus des letzten Jahrhunderts und dem damaligen Zeitgeschmack. Munding setzt mit seiner Malerei inhaltlich dort an, wo sie im 19. Jahrhundert mit Beginn der Moderne aufgehört hat.
Für das Neue Museum füllt Munding die Fassadenräume mit seinen großformatigen Postkarten, die zu Teilen wie zufällig abgestellt an den Wänden lehnen und Fragen nach der Rolle der Malerei heute aufwerfen.