Es ist ein Experiment. Vielleicht auch andeutungsweise eine Standortbestimmung. Aus den Gattungen allein scheint heute keine Legitimation künstlerischen Handelns mehr ableitbar zu sein, Kunst wartet weniger denn je mit Gewissheiten auf. Bilder zu produzieren ist in Zeiten medialer Bilderflut keine Selbstverständlichkeit mehr.
Vielleicht verschiebt sich auch deshalb bei manchen Künstlern der Akzent auf den Prozess, der dem fertigen Bild ablesbar bleibt; ein Prozess zwischen Artikulation und Verstummen, der Gestik, Expressivität und dynamische Strukturen nicht ausschließt.
Für Gegensätze dieser Art haben die Sammler Herbert und Traudl Martin ein feines Gespür entwickelt. Aus ihrer Sammlung stammen die präsentierten Werke, u. a. von Ingrid Calame (geb. 1965), Marieta Chirulescu (geb. 1974), Svenja Deininger (geb. 1974) und Susanne Roth (geb. 1973), die an der Zukunft des Bildes keinen Zweifel lassen.