„Tattoo“ bedeutet im Englischen „Musikparade“. Miranda Pennell (geb. 1963) filmt ein Regiment von Soldaten, die mitten in der englischen Landschaft eine ebensolche abhalten. Doch Umgebung und Handlung scheinen nicht zusammenzupassen – wozu die Parade, wenn kein Mensch zusieht? Geht es um eine reine Übung?
Die Idee solcher Choreographien von absoluter Effektivität und Präzision sowie der Vereinigung von vielen menschlichen Körpern zu einem wird durch die Musik, die ergänzend zur Musik der Kapelle aus dem Off kommt, ad absurdum geführt. Sie entspricht keiner militärischen Musik und scheint vielmehr wie ein Kommentar der Künstlerin, die Bewegungen der Soldaten aus einer anderen Perspektive zu sehen: als eine tänzerische Choreographie.
Gastkuratorin: Dr. Franziska Stöhr
Gefördert durch die Ingrid Werndl-Laue Stiftung