Immer wieder hat das Neue Museum mit speziell eingerichteten Sammlungsräumen auf das Motto der Blauen Nacht reagiert. Dieses Jahr kreist alles um „Horizonte“ – ein dankbares Thema, da es noch nicht einmal im übertragenen Sinn interpretiert werden muss. Denn die Sammlung des Neuen Museums bietet einige sehr schöne Beispiele für die Auseinandersetzung von Künstlern mit der längsten Linie der Welt.
Wie heißt es so schön in einer Notiz der türkisch-amerikanischen Künstlerin Bilge Friedlaender? „Ultimate line is the HORIZON LINE“! Kein Wunder also, dass Künstler die Grenze zwischen Himmel und Erde so lieben. Dafür liefern Anna-Eva Bergmann, Werner Knaupp, Antoni Tàpies und Pekka Walliander eindrucksvolle Beispiele. Nur bei Gerhard Richters Brücke (am Meer) aus der Sammlung Böckmann ist der Horizont beim Knipsen des zugrundeliegenden Fotos aus der Horizontalen geraten. Da ist die Künstlerin Nina Jansen doch vorsichtiger: Sie überprüft die Horizontlinie durch Anhalten einer Wasserwaage. Ihr Seestück ist deshalb auch „im Wasser“ …