Wozu sammeln wir eigentlich all die Bilder und Objekte, Dokumente, Geschichten und Gedichte, die sich in Archiven befinden? Und was bedeuten sie für uns in einer Zeit, in der in vielen Weltgegenden Kriege und totalitäre Strömungen soziale Strukturen aus dem Gleichgewicht bringen und ökologische Krisen sich häufen?
Das Berliner Künstlerduo Böhler & Orendt zeigt in Memory Movers im Neuen Museum Nürnberg eine raumgreifende Installation mit über hundert Archivalien aus mehr als 50 Archiven. Mit diversen technischen Mitteln und ästhetischen Bezügen auf Videogames, Hollywood-Blockbuster und die griechische Mythologie haben sie eine Art interaktive räumliche Erzählung entwickelt.
Vor drei dunklen Tunneleinfahrten schlängeln und stauen sich neue und historische Autos, Fahrräder, Handkarren, Mopeds, Eiswagen und andere Vehikel quer durch den Ausstellungssaal. Sie sind schwer beladen mit Kisten, befüllt mit Archivobjekten aus unterschiedlichsten Zeiten und Kontexten, die das Künstlerduo für die Ausstellung ausgewählt hat. So finden sich fotografische Zeugnisse der Anti-Atommüll-Proteste in Gorleben neben Werken von Hannah Höch, Kurt Schwitters und Marcel Duchamp oder einem Circus Roncalli-Playmobil-Set wieder.
Die Besucher:innen sind eingeladen, sich von digitalen Leit-Geistern durch die Ausstellung führen zu lassen, die in halbtransparenten Hüten wohnen. Diese speziellen Audio-Guides flüstern ihnen komische, rührende, poetische und philosophische Gedanken zu den Exponaten ein.
Eine Kooperation des Neuen Museums mit dem Institut für moderne Kunst.
Wir danken der KOCHINVEST Unternehmensgruppe sowie der zumikon-Kulturstiftung für die großzügige Unterstützung der Ausstellung.
Weiterhin bedanken wir uns für die große Unterstützung durch die Museumsinitiative Freunde und Förderer des Neuen Museums e. V.