Anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums ist das Institut für moderne Kunst zu Gast im Neuen Museum Nürnberg.
Am 19. November 2016, kurz nach den letzten Präsidentschaftswahlen der USA, erleidet Rapper Kanye West eine rebellische Epiphanie. Auf seiner gigantomanischen Saint Pablo-Tour ruft er in einer konfusen Brandrede, die zwischen Paranoia und Befindlichkeitschaos mäandert, eine neue Welt aus: "Feelings matter, bro! ... It’s a new world, Hillary!" Kurz nach Abbruch der Show wird er in eine Psychiatrie eingeliefert. Erst am 13. Dezember 2016 zeigt sich der Popstar wieder in der Öffentlichkeit, als er sich in New York mit dem designierten Präsidenten im Trump Tower trifft.
Das System scheint korrupt und die Alternativen kaputt. Es war Albert Camus, der 1951 schrieb, die Rebellion "entreißt den Einzelnen seiner Einsamkeit", sie ermögliche eine allen zugängliche Wirklichkeit – so war zumindest die Idee. Auch Kanye West beansprucht die Position des Rebellen. Nur eskaliert heute jeder für sich. Für ein Gemeinsames scheint es keine überzeugenden Bilder mehr zu geben, keine Vision und kein Projekt. Die Rebellen von heute schleusen uns in Filterblasen, die nebeneinander existieren.
Aleen Solari, Andrzej Steinbach, Felix Thiele und Steffen Zillig arbeiten bevorzugt mit Fremdmaterial, Fotografien und Videos. In ihrer Ausstellung suchen sie nach dem, was von der Zukunft übrig geblieben ist: Science-Fiction.
Eine Kooperation des Neuen Museums mit dem Institut für moderne Kunst