Kunst und Design treffen in neun Räumen aufeinander, ergänzen sich und verdoppeln die Perspektive auf ein Thema. Objekte, Skulpturen, Fotografien, Gemälde, Möbel, Keramiken und Textilien korrespondieren miteinander und beschreiben neue Inhalte.
Jeder Raum bietet ästhetische Bezüge ebenso wie inhaltliche Verknüpfungen. Im Zusammenspiel von freier und angewandter Kunst zeigt sich so ein neues, hierarchiefreies Verständnis.
Die Ausstellung ist eine Kooperation des Neuen Museums mit Die Neue Sammlung – The Design Museum und wurde erstmals im Mai 2022 neu eingerichtet.
Double Up! ist auf Wandel angelegt. In größeren Abständen werden einzelne Räume inhaltlich neu konzipiert und eingerichtet, während andere vorerst bleiben.
Wir setzen das erfolgreiche Konzept von Double Up! fort und stellen zwei neu eingerichtete Räume vor. Die Themen lauten Blow-up und Kommunikation. Kunst und Design treffen auch hier unmittelbar aufeinander.
„To blow up“ vereint im Englischen die Bedeutungen von „aufblasen“ und „vergrößern“. Den Zusammenhang versteht jedes Kind, das schon einmal einen Luftballon oder einen Schwimmreifen aufgeblasen hat. Kunst und Design haben bereits lange das Blow-up für sich entdeckt.
Ein wandfüllendes, selbst „aufgeblasenes“ Foto zeigt eine pneumatische Skulptur der Künstlergruppe Haus-Rucker-Co in Gestalt eines überdimensionalen Fingers. Der Beitrag zum Symposion Urbanum in Nürnberg 1971 verkörperte die Hoffnungen einer Zeit, die Zukunft in radikal neuartigen, oft utopischen Lösungen suchte. Pratone versteht sich als unkonventionelles Sitzmöbel, aber zugleich auch als von der Pop-Art inspirierte Plastik.
An Kommunikation ist heute kein Mangel. Die Digitalisierung der Kommunikation ist weit fortgeschritten und lässt die Zeugen früherer technischer Entwicklungsschritte verstaubt erscheinen. Die untergegangene Welt der öffentlichen Telefonzellen, klappernden Schreibmaschinen und in Umschlägen steckenden Briefe bot reichlich Ansatzpunkte für Gestaltung und Kunst.
Giles Gilbert Scotts rote Telefonzellen wurden zu Wahrzeichen Großbritanniens. Eine New Yorker Telephone Booth ist der Schauplatz von Richard Lindners großem Schweigen zwischen Mann und Frau.
Die beiden Räume werden im Rahmen der Langen Design Nacht am 15. November 2024 besonders vorgestellt.
Wir stellen Ihnen den größten und einen der beiden kleinsten Räume vor, die thematisch ausgerichtet sind. Die Themen heißen Spiegel und System. Sie werden bewusst weit ausgelegt:
Spiegel meint den Garderobenspiegel des Designers Ettore Sottsass ebenso wie den winkligen, rotierenden Spiegel des Künstlers Jeppe Hein. Chromglanz, Spiegelungen in die Unendlichkeit und der Wasserspiegel zeigen das Prinzip Spiegel als kulturell vieldeutig.
Ganz ähnlich beim System: Hier trifft Systemdesign wie USM Haller auf konkrete Kunst, aber überraschenderweise auch auf islamische Ornamentik, die der amerikanische Maler Philip Taaffe farbenprächtig feiert.
Zudem wurde das Instant Housing Lab der Kunstvermittlung aktiviert. Das mobile Kunstwerk Instant Housing Trailer WBF-170/4 0 0 des Nürnberger Künstlers Winfried Baumann steht hierfür als Treffpunkt, Werkstatt, Bühne und Raum für performatives, partizipatives und künstlerisches Arbeiten zur Verfügung. Der Ausstellungsgestalter Martin Kinzlmaier hat eine Architektur entworfen, die die Räume als Einheit von Kunst und Design begreift.
Die ausgestellten Werke von Michel Majerus sind ein Beitrag zur deutschlandweiten Ausstellungsreihe Michel Majerus 2022. Zwanzig Jahre nach dem Tod von Michel Majerus (1967–2002) widmet sie sich verschiedenen Werkphasen und Aspekten seines außergewöhnlichen Schaffens, das bis heute Künstler:innen jüngerer Generationen beeinflusst.
Die filmische Einführung in die Ausstellung durch Dr. Angelika Nollert, Dr. Josef Straßer, Dr. Simone Schimpf und Dr. Thomas Heyden entstand im Mai 2022 zur Eröffnung.
Eine gemeinsame Ausstellung des Neuen Museums Nürnberg und der Neuen Sammlung - The Design Museum.
Für den gestalterischen Rahmen der Ausstellung zeichnet von Anfang an Martin Kinzlmaier verantwortlich.