Ausstellung
von 17.10.2007 bis 18.11.2007

Rubin

Institut für moderne Kunst 1967-2007

Gespräche über Kunst profitieren von einem soliden Wissensfundament – in den Regalen des Instituts für moderne Kunst, einem der größten Spezialarchive zur Gegenwartskunst in Deutschland, stehen dem Interessierten mehr als 460.000 Archivalien zu Informationszwecken zur Verfügung.

Würde man diese Archivalien auf eine riesige Waage stellen, entspräche das in etwa dem Gewicht von 9 kräftigen Elefanten! Aber von noch größerem »Gewicht« ist natürlich der Informationsgehalt des vom Institut für moderne Kunst gesam­melten Materials zu allen wichtigen zeitgenössischen Künstlern sowie wesent­lichen Themen und Begriffen der Gegenwartskunst.

Als Informations- und Dokumentationszentrum für zeitgenössische Kunst liegt der Sammelschwerpunkt des Instituts auf Materialien zur Kunst nach 1945. Diese bestehen aus zahlreichen Publikationen, Drucksachen, Einladungskarten und Künstler­dokumenta­tionen sowie einer umfangreichen Sammlung von Presseaus­schnitten, die in einer Präsenzbibliothek öffentlich zugänglich sind. Im Lauf der Jahre ist es gelungen, rund 10.000 Informations­dossiers zu den wesentlichen Vertretern der nationalen und internationalen Gegenwartskunst, ein umfang­reiches Zeitschriften­archiv sowie eine differenzierte Sach- und Themenbibliothek anzulegen. Zu den Aufgaben des Instituts zählt außerdem die wissenschaftliche Aufarbeitung und Auswertung der gesammelten Materialien sowie deren Vermittlung durch Ausstellungen und Publikationen.

Das 1967 von Dietrich Mahlow gegründete Institut für moderne Kunst Nürnberg, das sich seit 1999 im Neuen Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg befindet und dort auch als Museumsbibliothek fungiert, feiert in diesem Jahr sein 40. Gründungsjubiläum.

Die anlässlich dieses runden Geburtstags realisierte Ausstellung Rubin – Institut für moderne Kunst 1967 - 2007 bietet einen aufschlussreichen Einblick in die Institutsarbeit. Rubin erzählt die Geschichte des Instituts und informiert in verschiedenen thematischen Sektionen über dessen Aufgabenbereiche: So stößt der Besucher in der von Andreas Oehlert entworfenen Ausstellungsarchitektur u. a. auf ein aus zahllosen Einladungskarten bestehendes rotes Tafelbild, das beweist, dass "Graue Literatur" nicht zwangsläufig grau sein muss; Filzhut, Fett und rote Rose – Hunderte von Zeitungs-Headlines führen den Betrachter durch die Höhen und Tiefen eines Künstlerlebens; Archivarbeit von A – Z: Am Beispiel des Bildhauers Tony Cragg werden die mediale Vielfalt und der Informations­reichtum einer Künstlerdokumentation vorgestellt – von A wie Ausstellungs­katalog bis Z wie Zeitungsausschnitt.

Einen besonderen Schwerpunkt von Rubin bilden schließlich rund 100 verschie­dene Künstlerglückwünsche, die eigens zum 40. Geburtstag des Instituts entstan­den sind: Das Spektrum der Motive reicht dabei von der Stempel-Collage (François Morellet) über ein Liebes-Tattoo (Giorgio Hupfer), einen Buch-Total­schaden (Peter Wüthrich) und ein Torjubel-Bild (Ingeborg Lüscher) bis zum Instituts-Schutzengel (Hubertus Hess) für die nächsten 40 Jahre.

Zur Ausstellung erscheint im Verlag für moderne Kunst die Publikation Rubin – Institut für moderne Kunst Nürnberg 1967 – 2007 mit zahlreichen Künstler­beiträgen und Texten zur Geschichte sowie den Aufgaben und Zielen des Instituts für moderne Kunst.

*Der Edelstein Rubin gilt als Symbol des Lebens und der Liebe – auf das silberne Jubiläum (25 Jahre) folgt traditionell das Rubin-Jubiläum.