Führungswechsel im Neuen Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg: Seit dem 15. September 2014 ist die Kulturmanagerin und Kuratorin Dr. Eva-Christina Kraus (Eva Kraus) neue Direktorin des im Jahr 2000 eröffneten Hauses für Kunst und Design der Gegenwart. Sie tritt die Nachfolge von Dr. Angelika Nollert an, die als Direktorin zur Neuen Sammlung – The International Design Museum Munich gewechselt ist.
„Ich freue mich sehr darauf, am Neuen Museum und in und für Nürnberg in den nächsten Jahren wirken zu können. Das Haus hat ein herausragendes Potential, es wurde erfolgreich von Angelika Nollert in den letzten Jahren geführt und so ist es mir eine große Ehre ihre angesehene Arbeit fortsetzen zu dürfen. Auf das Publikum, die Stadt, die Region und ihre Kulturszene bin ich sehr neugierig. Kooperationen gehören zu meinen Stärken, in Nürnberg freue ich mich neue Kontakt schließen zu können, mit Akteuren vor Ort genauso zu arbeiten, wie internationale Künstler in die Stadt zu holen. Neue Formate zu finden und an Ausstellungsprojekten gesellschaftlich bedeutender Themen zwischen Kunst und Design zu arbeiten, wird ein wichtiger Schwerpunkt meiner Tätigkeit hier am Haus werden. Das Neue Museum verstehe ich als einen Ort der sinnlichen und ästhetischen Erfahrung, der Kontemplation wie auch der Begegnung, des voneinander Lernens, des Austauschs, aber auch der Auseinandersetzung", erklärt die neue Chefin.
Die Expertise der bislang als freischaffende Kuratorin und Galeristin tätigen 43-Jährigen umfasst die Museologie, die bildende und angewandte Kunst, sowie deren Diskurse gleichermaßen. Ihre Erfahrungen im Kulturmanagement sind vielseitig und zeichnen sich durch zahlreiche internationale Aktivitäten aus. Die promovierte Kunstpädagogin absolvierte ihr Studium an der Wiener Universität für angewandte Kunst. Als Kuratorin war sie u. a. am Cooper-Hewitt National Design Museum in New York und am MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst tätig. Ihre langjährige kuratorische Tätigkeit wurde theoretisch auch durch ihre Dissertation über das Thema Display und kuratorische Strategien unterstützt.
In Wien baute sie die Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung – ein monografisches Museum des Architekten, Designers, Bühnenbildners und Theoretikers Friedrich Kiesler – auf, deren Direktorin sie von 1998 bis 2003 war. Die auf konzeptuelle, zeitgenössische Kunst ausgerichtete Galerie Steinle Contemporary in München leitete sie von 2007 bis 2012. Ihr Engagement für Fragestellungen im Bereich von Urbanismus und Gesellschaft führte 2010 zur Gründung der Architekturplattform Q+A Panels. Regelmäßig finden unter ihrer Leitung und Moderation Künstler- und Expertengespräche statt. Als langjähriges Mitglied der internationalen Kunstszene sowie dank ihrer Erfahrungen im Kunstmarkt unterhält sie ein dichtes Netzwerk an Kontakten und Kooperationspartnern.
In den letzten 15 Jahren hat sie international über 50 Ausstellungen realisiert. 2013 war sie Projektleiterin von A Space Called Public/Hoffentlich Öffentlich – eine temporäre Ausstellung im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt München, kuratiert von Elmgreen & Dragset. Erst kürzlich hat sie eine Ausstellung für den Espace Louis Vuitton in Tokio co-kuratiert, im Herbst 2014 folgt die departure-Jubiläumsausstellung Tomorrow Is... am Österreichischen Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst.