Im August 2002 starb in Prag einer der großen tschechischen Künstler des 20. Jahrhunderts: Jiří Kolář.
Das neue Museum besitzt eine große Zahl von Werken Kolářs aus den sechziger Jahren. In keinem anderen deutschen Museum kann das Schaffen dieses Grenzgängers zwischen Literatur und bildender Kunst so gut studiert werden.
Kolár hat die Collage in verschiedenste Richtungen fortentwickelt. Je nach Ausgangsmaterial unterscheidet er "Rollagen", "Prollagen", "Chiasmagen" und andere Formen. Für die "Hommage à Christian Morgenstern" griff Kolář auf alte Handschriften zurück: "Ich arbeite gern mit der Schrift und mit Papier, auf dem die Zeit Spuren hinterlassen hat, besonders wenn das Material in lebendigem Kontakt mit Menschenhänden und menschlicher Betätigung gekommen ist."