Die Hochschule für Gestaltung in Ulm war eine moderne, visionäre Ausbildungsstätte, welche sowohl mit ihrer Methodik als auch ihrer neuartigen Gestaltung das deutsche und internationale Designverständnis nachhaltig beeinflusste. Ihre Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1953 war politisch bestimmt. Aufbauend auf der Volkshochschule Ulm entwickelten die Initiatoren Inge Aicher-Scholl und Otl Aicher mit Unterstützung der US-amerikanischen Besatzungsmacht eine Schule zur Bildung des Demokratieverständnisses.
In ihrem Aufbau orientierten sie sich anfangs am Programm ihres Vorbildes, des Bauhaus, und gewannen mit dem Bauhäusler Max Bill den ersten Direktor. Im weiteren Verlauf entwickelte sich die HfG Ulm als wichtige Institution, den Beruf des Industriedesigners in wissenschaftlicher und theoretischer Ausbildungsweise zu professionalisieren. Zum Schicksal der Ulmer Schule gehörte die schwindende politische Unterstützung, die zu ihrer Schließung 1968 führte. Die Lehrer und Studenten sahen sich einem ähnlichen Ende ausgesetzt, wie ihre Kollegen am Bauhaus. Sie verbreiteten die fortschrittlichen Ideen und lösungsorientierten Methoden auf der ganzen Welt.
In Erinnerung an das Ende vor 50 Jahren bildet die Ausstellung anhand von ausgewählten Arbeiten aus den Bereichen Produktgestaltung, Visuelle Kommunikation und Fotografie die Ideen und Methoden der HfG Ulm nach.
Eine Kooperation des Neuen Museums mit der Neuen Sammlung – The Design Museum. Kuratiert von Dr. Xenia Riemann-Tyroller, Dr. Josef Straßer, Dr. Polina Gedova (Assistenz).