Im Fokus

Freiheit in der Beschränkung

Dóra Maurer und Julije Knifer

Sammlungspräsentation

Freiheit in der Beschränkung
Dóra Maurer und Julije Knifer

Die ungarische Künstlerin Dóra Maurer (geb. 1937) und der kroatische Maler Julije Knifer (1924–2004) teilen bei aller Unterschiedlichkeit ihres Werks das Wissen, dass Regeln und Beschränkungen der Kunst keine Fesseln anlegen.

So erkundete Dóra Maurer die »Veränderlichkeit und Offenheit der Welt« mittels eines Systems der »schrittweisen Verschiebung von vier zweischichtigen Rechtecken (Proportion 4:5) in einem Rasternetz von 10 x 10 Einheiten«. In 77 Gouachen, den Displacements von 1972, die zum ersten Mal im Neuen Museum gezeigt werden, erarbeitete sie sich ein schier unerschöpfliches Reservoir für ihre Quasi-Bilder, die als Ausschnitte der Überlappungsformationen zu verstehen sind.

Julije Knifer verzichtete dagegen ganz auf Farbe und fand um 1960 mit dem Mäander zu seinem Bildmotiv, das er fortan in subtilsten Variationen durchspielte und zu einem »meditativen Zeichen« erhob.