Die Deutsche Demokratische Republik war ein Staat, der in seiner politischen Ausrichtung und seiner geographischen und zeitlichen Begrenztheit eine sehr spezifische Entität definiert. Von 1949 bis 1990 existierte die Teilung Deutschlands als Resultat des Kalten Krieges, die mit dem Bau der Mauer 1961 ihr politisches Symbol fand.
Gestalter des Neuen Deutschen Designs haben diese Trennung immer wieder thematisiert. Alltagsobjekte aus Ost- und Westdeutschland wie technische Geräte und Möbel, Textilien und Glas oder Porzellan und Verpackungen ermöglichen viele Perspektiven auf diese Parallelwelten.
Der Blick zurück zeigt Gegenstände, die ganze Generationen geprägt haben: charakteristisches Design der DDR und typische Gestaltung der BRD, jeweils bedingt durch die unterschiedlichen Lebensumstände. Zeichnen sich im Westen Produkte durch Materialvielfalt aus wie die Möbel von Egon Eiermann, so ist der Osten - wie beispielweise die eleganten Gießkannen von Klaus Kunis zeigen - durch seinen Focus auf die chemische Industrie und damit auf den Werkstoff Kunststoff geprägt.
In beiden Teilen Deutschlands existiert aber auch das Ideal einer sachlich-minimalistischen Formensprache, die die Objekte ästhetisch annähern. Die Elektrogeräte von Dieter Rams und Claus Dietel sind hier evidente Beispiele.
Weniger bekannt ist wohl, dass Entwürfe aus dem Westen im Osten produziert wurden wie der berühmte Kängurustuhl. Und Firmen wie Quelle und Porst haben im Osten gegen Devisen für den Westmarkt produzieren lassen. Aus heutiger Sicht auf diese Zeit kann das Design der DDR in Bezug auf Mangel an Rohstoffen und Umgang mit Ressourcen als besonders kreativ und innovativ bezeichnet werden.
Das Display des Raums gestaltete der Künstler Tilo Schulz.
Eine Kooperation des Neuen Museums mit Die Neue Sammlung - The Design Museum