Die Szene erinnert an King Kong, aber auch an Gullivers Reisen: Ein riesiges, behaartes Monstrum liegt schlafend am Boden. Rund 500 kleine anthropomorphe Parasiten machen sich am Wirt zu schaffen, um verschiedene „Rohstoffe“ zu gewinnen. Blut wird abgepumpt, Zähne und Schleim, Haut und Haare werden abtransportiert. Das fantastische Bild gewinnt dank der detailversessenen Darstellung an makabrer Drastik. In der Nahsicht verwandelt sich der Tierkörper in eine Art Landschaft, deren Schätze im Tagebau geplündert werden. Das Künstlerduo Matthias Böhler (geb. 1981) und Christian Orendt (geb. 1980) hat mit dieser Installation eine beeindruckende Metapher für den Raubbau des Menschen an der Natur geschaffen.
Eine Spezies, die der Ökonomie und dem Profit alles unterwirft, lässt sich in ihrem Tun nicht von der Tatsache abhalten, dass ihr Wirt wohl eines Tages erwachen oder sterben wird.
Böhler & Orendt arbeiten an einem erzählerischen Universum, das mit viel Geist und Witz unserer Endzeit den Spiegel vorhält.
Eine Kooperation des Neuen Museums mit Elke Antonia Schloter und Volker Koch