Pure Plea­sure

"Alles ist nur Ordnung und Schönheit". Reinhard Voigt über seine Kunst.

Mit Unbeirrbarkeit und einer Spur Schalk hat Reinhard Voigt (geb. 1940 Berlin) über fünfzig Jahre hinweg ein weitgehend unbekanntes Œuvre erschaffen, in dem er sich im Wesentlichen nur zwei Dingen gewidmet hat: Der Farbe und der Schönheit in der Kunst – pure pleasure.

Seine meist großformatigen Gemälde baut er aus gleichmäßigen Rastern auf, die auf den ersten Blick an Computerpixel erinnern. Doch zu Beginn seiner Malerei war das Pixel des digitalen Bildes noch unbekannt. Seine Motive wählt Voigt aus einem breiten Fundus an Bildern aus der Werbung oder aus eigenen Fotografien. Er nimmt Anleihen aus der deutschen (z. B. Sigmar Polke) und US-ameri­kani­schen Malerei (Pop Art) und erschafft doch einen unverwechselbaren Stil.

Die Retrospektive im Neuen Museum Nürnberg mit rund 60 Gemälden und ebenso vielen Zeichnungen und Fotografien ist die erste umfassende Ausstellung von Reinhard Voigt in Deutschland. Voigt studierte nach einer Keramiklehre an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg Malerei. Unterbrochen von einer Gastprofessur in Deutschland lebte er von 1978 bis zu seiner Rückkehr nach Berlin 2017 in den USA.

Mit Werken von 1968 bis 2023 bietet die Ausstellung eine vertiefte Analyse von Voigts künstlerischer Produktion bis hin zur jüngsten Kooperation mit Albert Kriemler, dem Chefdesigner des Modelabels Akris. Die Schau gibt auch Einblick in die Arbeitsprozesse des Künstlers, indem sie das zeichnerische Werk, den Entwurfsprozess und die Gemälde den konzeptuellen Arbeiten aus seinem foto­grafi­schen Oeuvre gegenüberstellt.

Ergänzend zur Ausstellung im Neuen Museum zeigt das Germanische National­museum vom 24. Oktober 2023 bis 21. Januar 2024 drei Outfits und Mode­zeich­nungen von Akris, deren Design auf den grafischen Rastermotiven Reinhard Voigts basieren.

Stein für Stein entstehen mit Ministeck einzigartige Motive und kunstvolle Kom­po­sitionen. Die Ausstellung lädt zur Inspiration ein, eigene Motive zu gestalten. Während der Laufzeit können im Foyer des Museums kreative Ideen bildlich festgehalten werden.

Gegen eine Schutzgebühr von 2 Euro haben Sie die Möglichkeit, an der Kasse ein Ministeck-Set zu erwerben. Bitte beachten Sie, dass je Eintrittskarte für die Ausstellung maximal ein Set abgegeben wird.

Die Entwürfe können im Anschluss mit nach Hause genommen oder vor Ort präsentiert werden. Wir wünschen viel Spaß!