Foyer-Ausstellung
von 09.07.2021 bis 07.11.2021

Art Attacks!

50 Jahre Kunst im öffentlichen Raum Nürnberg

Filmischer Rundgang

Ein filmischer Rundgang durch die Ausstellung mit Kuratorin Susann Scholl und Kurator Linus Rapp.

Über die Ausstellung

Der urbane Raum unterliegt permanenten Veränderungen und sich wandelnden Anforderungen. Wie kann Kunst in dem vielschichtigen Konstrukt aus Funk­tio­nen, Geboten und wirtschaftlichen Interessen Möglichkeiten für kreative Prozesse und eine neue Wahrnehmung der alltäglichen lokalen Umgebung entwickeln? Das Großprojekt Symposion Urbanum Nürnberg, das vom Planungs- und Baureferat der Stadt Nürnberg getragen und in Zusammen­arbeit mit dem Neuen Museum und der Kunsthalle Nürnberg entwickelt wird, diskutiert diese Fragestellungen umfassend.

Anlass ist die Erinnerung an das nahezu legendäre Bildhauertreffen Symposion Urbanum Nürnberg von 1971. Im großen Reigen der Feierlichkeiten zum 500. Geburtstag von Albrecht Dürer sollte mit diesem Projekt bewusst ein Fokus auf die internationale Gegenwartskunst gelegt werden. Es entstanden zahlreiche Werke im öffentlichen Raum, beflügelt von dem dahinterstehenden Anspruch, möglichst breite Teile der Bevölkerung Anteil an Kunst nehmen zu lassen. Von ursprünglich 29 Objekten, die die eingeladenen jungen Künstler und Künstlergruppen teilweise vor Ort fertigten, finden sich noch heute 26 im Stadtraum. Die Aufbruchs­stim­mung, die Nürnberg vor 50 Jahren erfasste, spiegelt sich auch in diesem ehr­gei­zigen Projekt wider, das aufgrund seiner Internationalität, seines engagierten Charakters und seines in die Zukunft gerichteten Blicks beeindruckt und zugleich eines der ersten Bildhauer-Symposien im urbanen Raum war.

Das mutige Vorhaben wurde innerhalb der Stadtgesellschaft und befeuert durch die Presse ausgesprochen kontrovers diskutiert, die Auseinandersetzungen reich­ten bis hin zur Beschädigung und sogar Zerstörung von Skulpturen. Die Ausstel­lung Art Attacks! 50 Jahre Kunst im öffentlichen Raum Nürnberg im Foyer des Neuen Museums beleuchtet Ursachen und Argumente der hitzigen Debatten. Sie sucht – exemplarisch anhand des historischen Beispiels – nach den Motiven und Ursachen, die Menschen zu ablehnenden Reaktionen auf Kunstwerke veranlassen. Schließlich beschränkt sich das Phänomen des Kunstvandalismus nicht nur auf Nürnberg, in allen Teilen der Welt sind Werke im öffentlichen Raum manchmal der Vernachlässigung, manchmal auch heftigen emotionalen Angriffen ausge­setzt. Über eine multi­mediale Aufbereitung des Themas – von historischem Nürnberger Bildmaterial bis hin zur vom Vandalismus gezeichneten Original­skulptur – verdeutlicht die Ausstellung Mechanismen der öffentlichen Diskussion und will zu einem produktiv geführten Dialog über Kunst im öffentlichen Raum heute anregen.

Neben der Foyerausstellung im Neuen Museum umfasst das mehrteilige Projekt Symposion Urbanum Nürnberg die Ausstellung In Situ? Über Kunst im öffent­lichen Raum in der Kunsthalle Nürnberg (16. Oktober 2021 bis 23. Januar 2022) sowie eine internationale Konferenz (24. bis 24. Oktober 2021), verschiedene Publi­kationen, eine Website zur Kunst im öffentlichen Raum www.su-nuernberg.de und ein umfangreiches analoges und digitales Führungs- und Vermittlungsprogramm in den Ausstellungshäusern und im Außenraum. Zugleich unterstreicht dieses Projekt die Pläne des städtischen Planungs- und Baureferats, die zeitgenössische Kunst bei der Aufwertung und Neugestaltung von Orten und Plätzen in Nürnberg zukünftig noch stärker einzubeziehen.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Linus Rapp und Susann Scholl.

selbst entdecken - download

Die Skulpturen im Stadtraum können auch auf eigene Faust entdeckt werden.

Hierzu steht ein kostenloser Stadtplan, ein Kurzführer mit Informationen zu allen Werken sowie die Website www.su-nuernberg.de zur Verfügung. Der Kurzführer ist gegen eine Schutzgebühr von 3 Euro an den Kassen des Neuen Museums und der Kunsthalle Nürnberg erhältlich.

Den Stadtplan finden Sie hier zum Download.

Kooperation