Das Thema dieser Ausstellung ist die Art und Weise, wie Künstler auf den Zweiten Weltkrieg reagiert haben und wie sich in ihren Ansätzen ein Prozess der Verarbeitung feststellen lässt. Kunst kann die Grenzen unserer Bilder und Vorstellungen erforschen, sie in einen sinnstiftenden Zusammenhang einbinden oder in Frage stellen. Deswegen ist die Kunst für jede Generation stets ein neues Mittel der fortgesetzten Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Krieg und Holocaust gewesen.
Der Schwerpunkt liegt dabei weder auf dem Krieg an sich noch auf bestimmten Kriegsereignissen. Vielmehr ist der Widerhall und der Eindruck, den der Krieg auf individuelle Menschen ausgeübt hat und weiter ausübt, von Bedeutung. Kunst dient in dieser Ausstellung nicht dazu, historische Thesen zu illustrieren. Es wurde gezeigt, wie sich die Kunst von sich aus mit dem Thema auseinandergesetzt hat.
Die Ausstellung umfasste den Zeitraum von 1940 bis zur Gegenwart als Zeitspanne, in der diese Verarbeitung stattgefunden hat. Die Werke von Künstlern der beiden teilnehmenden Länder lassen sehr verschiedene Phasen des Umgangs erkennbar werden: Einige schildern das Kriegselend und die Zerstörung unmittelbar, andere kleiden das Thema in Bilder aus der Kunstgeschichte ein, wieder andere greifen es als gesellschaftliches Tabu auf. Welche Schwerpunkte die Künstler setzen, zeigen exemplarisch die Werke von Gerhard Altenbourg, Hendrik Chabot, Strawalde, Hendrik N. Werkman, Werner Heldt, Constant, Shinkichi Tajiri, Wessel Couzijn, Jan Schoonhoven, Günther Uecker, Armando, Anselm Kiefer, Raffael Rheinsberg, Georg Baselitz, Gerhard Richter, Markus Lüpertz, Marc Mulders, Ram Katzir und Martin Kippenberger.
Die Ausstellung ist ein Projekt der Stiftung Kunst und Gesellschaft in Amsterdam in Zusammenarbeit mit dem Neuen Museum in Nürnberg und Pulchri Studio in Den Haag, wo sie vom 6. Januar bis zum 26. Februar 2001 zu sehen ist.