Franz Erhard Walther (geb. 1939) ist auf der Biennale 2017 in Venedig als bester Künstler mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet worden. Sein Beitrag zur jüngeren Kunstgeschichte steht am Ende einer langen Entwicklung, in der zunächst die Skulptur vom Sockel herabstieg, um schließlich zur Handlung zu werden.
Diese performative Wende in der Skulpturgeschichte verwandelt den passiven Betrachter in einen aktiven Benutzer. Aus dem skulpturalen Objekt wird unter Anleitung des Künstlers eine Handlungsform, die als „plastische Modellierung", als „Zeitproportionierung" und als „körperliche Raumdefinition" verstanden werden kann.
Probenähungen seiner textilen Werkstücke begleiten Franz Erhard Walthers Schaffen seit 1969 und bilden einen eigenständigen Werkblock. Ein Konvolut der Jahre 1978 bis 2015, das der Künstler an den Wänden wie ein Bild komponiert, lädt ein zu einem Gang durch die Werkgeschichte.
Am 22. Juni 2017 werden die Objekte mit dem Künstler aktiviert und es bietet sich den Teilnehmern die einmalige Gelegenheit, Teil der Handlung im Raum, Akteur der Installation zu werden.
Aktivierung der Werke
mit dem Künstler Franz Erhard Walther und dem Publikum
Donnerstag, 22. Juni 2017, 19 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Eine Kooperation des Neuen Museums mit der Sammlung Kerstin Hiller und Helmut Schmelzer