Im Fokus
von 01.05.2015 bis 16.01.2020

East and West: DDR / BRD

Die Deutsche Demokratische Republik war ein Staat, der in seiner politischen Aus­richtung und seiner geographi­schen und zeitlichen Begrenztheit eine sehr spezifische Entität definiert. Von 1949 bis 1990 existierte die Teilung Deutsch­lands als Resultat des Kalten Krieges, die mit dem Bau der Mauer 1961 ihr poli­tisches Symbol fand.

Gestalter des Neuen Deutschen De­signs haben diese Tren­nung immer wieder thematisiert. Alltagsobjekte aus Ost- und West­deutsch­land wie tech­ni­sche Geräte und Möbel, Textilien und Glas oder Porzellan und Ver­packun­gen ermöglichen viele Perspektiven auf die­se Parallelwelten.

Der Blick zurück zeigt Gegenstände, die ganze Generationen geprägt haben: charakteristisches Design der DDR und typische Gestaltung der BRD, jeweils bedingt durch die unterschiedlichen Lebensumstände. Zeichnen sich im Westen Produkte durch Materialvielfalt aus wie die Möbel von Egon Eiermann, so ist der Osten - wie beispielweise die eleganten Gießkannen von Klaus Kunis zeigen - durch seinen Focus auf die chemische Industrie und damit auf den Werkstoff Kunststoff geprägt.

In beiden Teilen Deutschlands existiert aber auch das Ideal einer sachlich-mi­nima­listi­schen Formensprache, die die Objekte ästhetisch annähern. Die Elek­trogeräte von Dieter Rams und Claus Dietel sind hier evidente Bei­spiele.

Weniger bekannt ist wohl, dass Entwür­fe aus dem Westen im Osten produziert wurden wie der be­rühmte Känguru­stuhl. Und Firmen wie Quelle und Porst haben im Osten gegen Devisen für den Westmarkt produzie­ren lassen. Aus heutiger Sicht auf diese Zeit kann das Design der DDR in Bezug auf Mangel an Rohstoffen und Umgang mit Ressourcen als besonders kreativ und innovativ bezeichnet werden.

Das Display des Raums gestaltete der Künstler Tilo Schulz.

Kooperation

Eine Kooperation des Neuen Museums mit Die Neue Sammlung - The Design Museum