Im Fokus
von 26.10.2004 bis 06.02.2005

Miriam Cahn. Krieg

Sammlungspräsentation

Miriam Cahn. Krieg

Die Schweizer Künstlerin Miriam Cahn (geb. 1949) nimmt in der europäischen Malerei eine Sonderstellung ein. Sie hat die Tradition einer gegenständlichen und inhaltlich engagierten Kunst nie verlassen. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht ihre eigene Lebenserfahrung als Frau: individuell, körperlich, aber auch gesellschaftlich und politisch. "Sie schmeißt sich hinein in ihr Frausein, engagiert sich in der Frauenbewegung, lehnt Distanz und Überblick für ihre radikal selbstbezogene Kunst ab", schrieb Harald Szeemann anlässlich der Verleihung des Käthe-Kollwitz-Preises 1998 an Miriam Cahn.

Die zwanzig Bilder des Zyklus Krieg (1999) aus der Sammlung des Neuen Museums spiegeln Nachrichten von den Kriegen auf dem Balkan (Bosnien und Kosovo), in denen immer wieder das Leiden von Frauen und Kindern im Mittelpunkt stand. "Das Körper gewordene Auge horcht, aus einem Bewusstsein und Denken von Gegenwart, den eigenen Resonanzkörper aus, leidenschaftlich und glühend" – so charakterisierte Jean-Christophe Ammann diese Folge von eindrücklichen Bildern.