1972 fuhren sie zum ersten und letzten Mal in Nürnberg: die Grusinischen Tänzer (1971) von Joachim Bandau (geb. 1936). Die kinetischen Skulpturen aus weißem, tiefgezogenem Kunststoff (Terluran) sind aus acht verschiedenen Elementen eines raffinierten Modulsystems zusammengesetzt. Langsam bewegen sie sich durch den Raum, stoßen gegeneinander, kehren um, bleiben unvermittelt stehen, fahren weiter: Ein Roboter-Ballett, das gleichzeitig fasziniert und beklommen macht.
Die Grusinischen Tänzer werden für eine Ausstellung reaktiviert, die einer Werkgruppe von anthropomorphen Skulpturen Bandaus aus den späten sechziger und frühen siebziger Jahren gewidmet ist. In ihrer an zeitgenössisches Design und Science-Fiction-Phantasien angelehnten Formensprache erscheinen diese Plastiken heute wieder ganz gegenwärtig. Sie können als »Personifizierungen unserer subjektiven und kollektiven Probleme« verstanden werden, sind dabei aber von bestechender Schönheit. Nicht weniger als die Zukunft des Menschen in einer zunehmend technisierten Welt ist ihr unvermindert aktuelles Thema.