Ausstellung
von 26.06.2009 bis 13.09.2009

Wiebke Siem

Die Fälscherin

Die Ausstellung Die Fälscherin präsentiert aktuelle Werke der in Berlin lebenden Künstlerin Wiebke Siem (geb. 1954 in Kiel), die hier erstmalig in großem Umfang vorgestellt werden.

Wiebke Siem ist bekannt geworden durch umfangreiche Arbeiten, in denen sie Alltagsdinge wie Kleidung und Spielzeug, Perücken und Taschen in teils überdimensionierte Objekte aus Holz oder Stoff übersetzte. Seit 2005 entsteht eine Reihe neuer Werke, bei denen die Künstlerin häufig auf Eindrücke und Fantasien aus der Kindheit zurückgreift. Gebrauchtes Mobiliar kombiniert sie mit koboldhaften Gestalten aus Stoff und lässt Räume von psychologischer Qualität entstehen. Ein anderes Mal versammelt sie in einem Zimmer hölzerne Figuren und Masken, deren Formen-Vokabular auf ethnologische Objekte zurückgeht. Siems skurrile Akteure bevölkern Wohnkulissen der Vorkriegszeit und der fünfziger Jahre. Die Szenerien aus Haus und Haushalt verbinden Heim und Unheimlichkeit; sie sind beklemmend und humorvoll zugleich. In der Wahl ihrer Formen greift die Objektkünstlerin vornehmlich auf Motive aus Literatur und Kunst der Klassischen Moderne und der Nachkriegskunst zurück, die sie dann verwandelt oder persifliert.

Der Ausstellungstitel ist einer der Installationen entlehnt. Er suggeriert, dass die Objekte, die darin enthalten sind, nicht "echt" sind, sie sind nicht, was sie zu sein scheinen...

In den Sammlungsräumen des Neuen Museums wird zeitgleich mit der Ausstellung Wiebke Siems komplette 4. Werkgruppe gezeigt, die zwischen 1995 und 1997 entstanden ist. Mit der Präsentation dieser 17 frühen Skulpturen wird exemplarisch die Kontinuität sowie der Wandel im Werk der Künstlerin deutlich gemacht.

Zur Ausstellung steht ein kostenloses Begleitheft zur Verfügung.