Im Fokus
von 07.05.2016 bis 13.11.2016

Gustav Metzger

Mass Media: Today and Yesterday

Sammlungspräsentation

Gustav Metzger

MASS MEDIA: Today and Yesterday

Die Brüchigkeit und Gefährdung menschlicher Zivilisation bildet die Urerfahrung des 1926 in Nürnberg geborenen Künstlers Gustav Metzger, der heute in London lebt. Der Sohn orthodoxer Juden, die im Holocaust ermordet wurden, überlebte dank des "Refugee Children Movement" in England. Ende der 1950er Jahre trat Metzger mit dem Konzept der "Autodestruktiven Kunst" hervor. Seitdem stehen Prozesse der Zerstörung und Transformation im Mittelpunkt seiner explizit politischen Kunst, die sich kritisch mit dem Kapitalismus auseinandersetzt, sich dem Kunstmarkt verweigert und die Vernichtung unserer ökologischen Existenzgrundlagen bewusst macht. In diesem Zusammenhang spielen Tageszeitungen als Grundlage politischer Orientierung ein wichtiges Material für Gustav Metzger.

1972 lud er im Gallery House in London die Ausstellungsbesucher in zwei Räumen voller Zeitungen dazu ein, "... die Zeitungen auszuschneiden, zu collagieren und zu kritisieren. Ein Medienraum. Dies geschah nicht mit der Absicht Kunst zu machen. Es ging um Interaktion." (Gustav Metzger) Die seither an verschiedenen Orten immer wieder neu formulierte partizipatorische Arbeit wird zum ersten Mal im Neuen Museum gezeigt.