Im Fokus
von 19.01.2010 bis 19.04.2010

Oliver Boberg. Himmel

Sammlungspräsentation

Oliver Boberg. Himmel

Oliver Boberg (geb. 1965) baut banale Wirklichkeit in Modellen nach, die er dann fotografieren lässt. Erst das Foto vollendet die Illusion. In der Regel wählt der Künstler als Motive unwirtliche Orte und Bauten, die seltsam vertraut anmuten: Unterführungen, Parkdecks oder verwahrloste Spielplätze.

Die Idee zu seinen Himmeln kam Oliver Boberg in Paris. 1999 verbrachte er mit einem Stipendium des Bayerischen Staates sechs Monate in Paris an der Cité internationale des Arts. Sein Atelier besaß ein großes Fenster mit Blick auf die Seine und den Himmel über Paris. Nach seiner Rückkehr nach Fürth türmte er große Mengen Watte zu Wolkenhimmeln auf, die im Foto verblüffend echt aussehen. Es entstanden vier Bilderpaare mit nur leichten Unterschieden zwischen den beiden jeweils zusammen gehörenden Fotos. Die Form des Diptychons erlaubte dem Künstler, die Veränderlichkeit der Wolken und des Lichts zeigen zu können. »Natürlich, wollte ich keinen dramatischen Cinemascope-Himmel zeigen oder den bewegten eines William Turner«, erläutert der Künstler den Zusammenhang mit seinem übrigen Werk. »Wenn ich zum Himmel schaue, um zu entscheiden, ob ich einen Regenschirm mitnehme – das ist jene flüchtige Wahrnehmung, die ich in Szene setzen wollte.«