Im Fokus
von 16.04.2010 bis 16.07.2010

Bernd und Hilla Becher. Typologien

Sammlungspräsentation

Bernd und Hilla Becher. Typologien

Seit 1959 arbeiten Bernd und Hilla Becher an der systematischen Erfassung von Industriebauten des 19. und 20. Jahrhunderts, die sie nach strengen formalen Kriterien fotografieren und als Tableaus zu vergleichenden Typologien zusammenstellen. Dazu gehören Förder- und Wassertürme, Hochöfen, Fabrikhallen, Zechenanlagen, Zement- und Kalkwerke sowie industriell vorgefertigte Fachwerkhäuser.

Die Fotografien stehen in der Tradition naturwissenschaftlicher Bildatlanten des 19. Jahrhunderts, der typologischen Bildserien August Sanders und der Industriefotografie der Neuen Sachlichkeit. Den Bechers dient die fotografische Dokumentation jedoch auch zur Darstellung einer konzeptuellen künstlerischen Auffassung.

1967 zeigte Die Neue Sammlung unter dem Titel Industriebauten 1830–1930 die erste, große Ausstellung über das Werk von Bernd und Hilla Becher, lange bevor ihre Arbeiten im Kunstkontext wahrgenommen wurden. Die Fotografien konnten in den Besitz der Neuen Sammlung – The International Design Museum Munich übergehen und sind inzwischen Zimelien der Kunst- und Fotografiegeschichte.

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Neuen Museums nun wird – nach mehr als 40 Jahren – erneut dieser sensationelle fotografische Schatz präsentiert. Es handelt sich dabei auch um eine Spurensuche in der Rezeptionsgeschichte der Industriefotografie und demonstriert anschaulich das Grenzgängertum zwischen Kunst und Design. Das Werk von Bernd und Hilla Becher (1931–2007; *1934) erscheint daher wie kaum ein anderes geeignet, die räumliche und inhaltliche Verzahnung von Kunst und Design im Neuen Museum zu thematisieren.

Die Präsentation entstand in enger Zusammenarbeit mit Hilla Becher.

Kooperation

Eine Kooperation des Neuen Museums und der Neuen Sammlung – The International Design Museum Munich