Im Fokus
von 23.09.2017 bis 16.03.2018

Hannsjörg Voth

Acrylbilder 1969-1973

Hannsjörg Voth (geb. 1940) ist vor allem mit seinen großen, architektonischen Skulpturen in der marokkanischen Wüste bekannt geworden. Der in München lebende Künstler schenkt dem Neuen Museum das gesamte malerische Frühwerk der Jahre 1969 bis 1973. Kühl, verführerisch makellos und glatt in Acryl gemalt, erscheinen seine eingeschnürten Extremitäten bis heute als Sinnbilder für Repression: "Ich möchte die Unfreiheit und Zwänge in der bürokratisch-technokratischen Gesellschaft demonstrieren, der kapitalistischen Bewusstseinsindustrie entgegenwirken. (...) Ich versuche, vorgefundene Gegenstände wie Bandagen, Korsetts, Leibriemen, Sauerstoffmasken, Lifejackets – Utensilien zur Überwindung menschlichen Unvermögens – genau abzumalen, sie in ihrer Wertigkeit zu verändern, ihre Realität assoziativ zu überhöhen und sie funktionsfremd zu machen." (1971) Voths zwischen Warenästhetik und Fetisch angesiedelte Bildmetaphern überraschen durch ihre künstlerische wie gesellschaftliche Aktualität.