Ausstellung
von 22.10.2010 bis 06.02.2011

1xMuseum, 10xRooms, 11xWorks

Jeppe Hein

Der international renommierte dänische Künstler Jeppe Hein entwickelt an Minimal Art erinnernde Skulpturen und Installationen, mit denen er sich auf die räumlichen und situativen Strukturen von Ausstellungsorten bezieht. Das Verhält­nis des Individuums zu seiner Umwelt und die psychologische Reaktion auf räum­liche Veränderungen stehen im Zentrum seiner Arbeiten. Mit Konstruk­tionen, die den Bereich der Kunst hin zur Architektur erweitern, thematisiert er die Grenzen zwischen räumlichen und gesellschaftlichen Verhältnissen wie innen und außen oder privat und öffentlich.

In den umfassenden Installationen fließen Funktionalismus und Design unmit­telbar mit der räumlichen Erfahrung des Betrachters zusammen. Häufig wird der Besucher durch Interaktivität in die Arbeiten mit einbezogen. Jeppe Hein sieht seine „Kunst als ein Werkzeug für Kommunikation und Dialog".

1974 in Kopenhagen geboren studierte der heute in Berlin lebende Künstler bis 2003 an der traditionsreichen Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopen­hagen sowie an der Städel Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt am Main und kann in kaum zehn Jahren bereits auf eine große Zahl an bedeutenden Aus­stellungen und Projekten zurückblicken. Stationen seiner Ausstellungs­tätigkeit waren das Aros Kunstmuseum in Arhus, die Contemporary Art Gallery in Vancouver, das Sculpture Center in New York, die Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig, das Centre Georges Pompidou in Paris oder das Barbican Art Centre in London. Ebenso realisierte er einzelne Kunstprojekte, etwa zur Biennale in Venedig 2003, zur Art Basel 2006 und 2009 sowie zur Frieze Art Fair 2008 und für den Dänischen Pavillon bei der Expo 2010 in Shanghai.

Das Besondere an den Arbeiten des heute in Berlin lebenden Künstlers ist deren Klarheit und Komplexität gleichermaßen. Einerseits arbeitet er mit Architektur, setzt wenige und elementare Materialien ein, wie Licht, Wasser, Luft, Schrift oder Spiegel und wählt auch einfache Formen, wie Kugel, Quader, Fläche, Würfel oder Winkel. Andererseits entstehen trotz der reduzierten Mittel doch sehr komplexe räumliche, oft interaktive Erlebnissituationen.

Diese Ausstellung des Neuen Museums mit dem additiven Titel 1 x Museum, 10 x Rooms, 11 x Works, Jeppe Hein gibt nicht allein einen Überblick über das bisherige Werk des dänischen Künstlers. Mit neuem und retrospektivem Blick zugleich verschränkt Jeppe Hein wichtige frühere mit neuen und aktuellen Arbeiten in einer ortsspezifischen und übergreifenden, Ausstellungsarchitektur, die eher virtuellen Charakter hat. Damit wird erstmals im süddeutschen Raum dieser Künstler mit einer seit Jahren ausstehenden, umfangreichen Museumsausstellung gewürdigt.