Ausstellung
von 25.04.2008 bis 06.07.2008

Manfred Pernice

Que-Sah

Das Neue Museum in Nürnberg zeigt die bislang größte Einzelpräsentation des in Berlin lebenden Künstlers. Mit seinem installativen Werk gehört Manfred Pernice (geb. 1963) einer neuen Generation international wirkender deutscher Künstler an. Seine Skulpturen setzt er aus konventionellen Baumaterialien zusammen wie Tischlerplatten, Eisenstäben oder Beton. In ihrer Formensprache beziehen sie sich auf Details realer Architektur, so auf gekachelte Flächen oder geschlossene Gebäudeformen. Auch funktionale Bauelemente wie Container, Wallanlagen, Einfassungen oder Verankerungen sind Vorbilder für seine Objekte. Häufig integriert Pernice Möbelstücke, Zeichnungen, Fotos oder Texte in seine ausgreifenden und beziehungsreichen Installationen.

Für seine Ausstellung im Neuen Museum setzt Pernice bestehende und neue Arbeiten in Korrespondenz zueinander. Er entwirft mit Fiat eine begehbare Architektur und zeigt mit Zweite Hand turmartige vieleckige Skulpturen, die sich mit dem bildhauerischen Problem der Mehransichtigkeit auseinandersetzen. Er entwickelt einen eigenen Sonderausstellungsbereich und errichtet ein Gebilde zwischen Boden und Decke. Dabei reflektiert Pernice in der Präsentationsweise seiner Arbeiten auch die Funktion des Neuen Museums und seine Architektur.

Mit dem Titel Que–Sah bezieht sich Pernice auf einen Band des Brockhaus-Konversationslexikons, das unterschiedlichsten Wortinhalten durch ihre alphabetische Abfolge eine Systematik gibt: »Wie hier der erste (Quebec-Konferenzen) und der letzte (Saho, Viehzüchter in N-Äthiopien) Eintrag in diesem Band, so sind auch alle dazwischen liegenden gedanklichen Phänomene mögliche künstlerische Einlassungsgründe.«

Eine Publikation in Zusammenarbeit mit dem Künstler ist geplant.