Seit März 2015 beherbergt das Neue Museum auf seinem Dach fleißige Insekten. Aktuell betreut Stadtimker Bernd J. Kobr dort fünf Wirtschaftsvölker in fünf Holzstöcken und freut sich, dass die Museumsbienen den vergangenen Winter gut überstanden haben.
Die Museumsbienen waren fleißig: Im Museumsshop steht der Honig vom Dach des Neuen Museums zum Verkauf bereit.
Da es sich um ein echtes Naturprodukt handelt, variiert der Honig in seiner geschmacklichen Vielfalt je nach Jahreszeit.
Museumshonig STADTGOLD
Glas à 250 Gramm zu 7,50 Euro (solange Vorrat reicht)
Wir freuen uns mit Imker Bernd J. Kobr über die erfolgreiche Ernte. Lassen Sie es sich schmecken!
Weitere Infos unter www.stadtgold-honig.de
Der optimale Lebensraum einer Biene befindet sich in der »freien« Natur – weit entfernt von Mensch und Lärm, das war bis vor einigen Jahren die weitläufige Meinung. Das stimmt allerdings, wie man inzwischen weiß, nicht so ganz.
Unsere Bienen sind bedroht. In der Landwirtschaft verwendete Pestizide, Monokulturen und die Varroamilbe sind nur drei von etlichen Faktoren, die ihnen zu schaffen machen.
Um die Bienen langfristig zu schützen brauchen sie uns Menschen als Verbündete, denn auch wir sind auf die emsigen Insekten angewiesen. Als wichtigster Bestäuber in unserem Ökosystem liegen die dramatischen Folgen, die das Bienensterben mit sich bringt, auf der Hand.
Um der Entwicklung der letzten Jahre entgegen zu wirken und die Bienen wieder in das Bewusstsein der Menschen zu rufen, spezialisieren sich immer mehr Imker auf die Bienenhaltung in der Stadt.
Hier profitieren die Bienen vom wärmeren Klima und der pestizidfreien Pflanzenvielfalt der Innenstadt. Wer nun kurz über die Konfrontation mit Abgasen nachdenkt darf beruhigt sein, denn diese haben nachgewiesenermaßen keinen schädlichen Einfluss.
Auf dem Dach des Neuen Museums in Nürnberg wurde im Frühjahr 2015 Platz für die fleißigen Insekten geschaffen.
Derzeit stehen auf dem Dach des Neuen Museums fünf Bienenvölker in Holzbeuten, die klimatisch günstig nach Südosten ausgerichtet sind.
Die beiden unteren Räume der Kästen dienen als Bruträume. Erst zur Trachtzeit im Frühling und Frühsommer werden die sog. Honigräume aufgesetzt. Bei gutem Trachtangebot steht dann dem fleißigen Honigeintrag nichts mehr entgegen.
In der städtischen Umgebung des Neuen Museums finden die ausfliegenden Bienen eine reiche Vielfalt an Blüten. Pollenanalysen des 2015 geernteten Honigs geben Aufschluss über die bevorzugten Nektarziele der Bienen und die genaue Zusammensetzung des Honigs. Diese variiert je nach Jahreszeit.
Beim Frühlingshonig dominieren Robinie und die Rosengewächse, der Sommerhonig hingegen weist einen hohen Anteil der Gleditschie (Gleditsia oder Lederhülsenbaum) auf. Auch die Lindenblüte ist im Sommer sehr beliebt.
Je nach eingebrachten Blütenpollen schmeckt der Honig unterschiedlich und unterscheidet sich auch in der Farbgebung.
Der Frühlingshonig ist meist hell und goldgelb, leicht und fein. Der Sommerhonig hingegen ist häufig dunkler, würziger, leicht herb und weist eine dichte Süße auf.
Betreut werden die Bienen auf unserem Dach von Bernd J. Kobr. Der gelernte Architekt ist Imker in dritter Generation und leidenschaftlicher Vertreter des Stadtimkertums.
Auf dem Museumsdach sieht er regelmäßig nach dem Rechten und sorgt dafür, dass es den Bienen zu jeder Jahreszeit gut geht.
Selbst ein erfahrener Imker ist vor natürlichen Gefahren für das Bienenvolk nicht gefeit. So bewirkt der Befall durch die gefürchtete Varroamilbe mitunter den Verlust eines kompletten Bienenvolkes.
Auch eines der beiden Völker der Museumsbienen fiel dem Bienenschädling im Winter 2015/2016 leider zum Opfer - trotz sorgfältiger Betreuung und Pflege.
Um so wichtiger ist es, auf die Bedeutung und Schutzbedürftigkeit der Bienen aufmerksam zu machen.
Mittlerweile stehen auf dem Dach des Neuen Museums fünf Holztürme mit fünf Bienenvölkern, die von hier aus fleißig ausschwärmen.