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Ciara Phillips für Turner Prize nominiert

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Ciara Phillips zum Turner Prize 2014 nominiert

Die Museumsinitiative kauft Werke von Nick Evans für das Neue Museum

Ambitioniert stellte das Neue Museum in Nürnberg mit nur sechs Positionen jüngst die Dynamik einer gesamten Kunstlandschaft vor, die derzeit international Furore macht und als Nukleus eines aktuellen künstlerischen Schaffens gilt: Das Kunstzentrum der Nürnberger Partnerstadt Glasgow.

Diese exemplarische Auswahl, die paritätisch sowohl auf verschiedene Künstlergenerationen, als auch auf die internationale Durchmischung der in Glasgow ansässigen Künstlerschaft verwiesen hat, war sehr treffsicher, wie sich jetzt herausstellt: Ciara Phillips, eine der vorgestellten Künstlerinnen, ist nun für den Turner Prize 2014 nominiert worden.

Das von Ausstellungsleiterin Dr. Melitta Kliege initiierte Projekt in den Fassadenräumen des Neuen Museums verband zwei Ideen miteinander: Zum einen wird das produktive und quirlige Kunstzentrum Glasgows porträtiert, zum anderen folgte die Künstlerauswahl thematisch der Frage nach dem grundsätzlichen Sinn von angewandten Formen in der bildenden Kunst.

Für dieses Partnerschaftsprojekt, das von der Stadt Nürnberg und der Stadt Glasgow, vom Freistaat Bayern und der Region Schottland großzügig unterstützt worden ist, sind von den Künstlern neue Arbeiten für die Fassadenräume des Neuen Museum entstanden. Der Freundeskreis des Neuen Museums, die Museumsinitiative, hat von diesen, für die besondere Situation an der Fassade des Neuen Museums konzipierten Installationen, nun Arbeiten angekauft: Venus (2013) und The Nightwatch (2013) von Nick Evans bleiben dem Neuen Museum erhalten.

 

/prospekt/
Funktion / Dysfunktion – Kunstzentrum Glasgow.

Martin Boyce, Claire Barclay, Mary Redmond, Ciara Phillips, Nick Evans und Nicolas Party

17. Oktober 2013 bis 9. Februar 2014

 

Ciara Phillips

1976 in Ottawa, Kanada, geboren. Lebt und arbeitet in Glasgow.

Ciara Phillips wendet sich in ihren Arbeiten einem traditionellen analogen Her­stel­lungs­verfahren zu, der Drucktechnik. Damit setzt sie bewusst ein Verfahren ein, das für jeden – im Gegensatz zu digitalen Techniken – als bloße Reproduktion der Realität erkennbar bleibt. Die in Kanada geborene Künstlerin kombiniert in ihren Werken Malerei und Siebdrucktechnik, die auf unterschiedlichen Trägern zum Einsatz kommen.

Für das Neue Museum kombinierte Ciara Phillips 42 einzelne, in Siebdrucktechnik ausgeführte Blätter zu einer einzigen, wandfüllenden Arbeit. Die Einzelblätter sind Handdrucke, die sehr verschieden ausgeführt sind: Mal werden mehrere Farben in verschiedenen Druckvorgängen auf einem Blatt kombiniert, mal die Motive gegeneinander verschoben oder das Raster mit unterschiedlicher Kraft auf das Blatt gedruckt. Solche Einzelblätter reihen sich dann wie Filmsequenzen aneinander und ergeben so die insgesamt tapetenartige, dekorative Wandfläche, die bis an den Boden herangeführt ist und so einen Raum entstehen lässt. Wie Werbeplakate (Billboards) erzielte diese Siebdruck-Arbeit mit dem Titel Things Put Together (2013) eine starke Fernwirkung auf den Platz.

 

Nick Evans

1976 in Mufulira, Sambia, geboren. Lebt und arbeitet in Glasgow.

Die Idee eines kontextualisierenden Kunstbegriffs hat in der Kunst zu Werken geführt, die auf das ge­samte Spektrum der Gesellschaft reagieren und der Form nach kunstnahen Merkmalen eher ab­legen. In der jüngeren Generation ist die Tendenz zu beobachten, über die Idee der Möblierung doch wieder klassische Formen der Kunst in Installationen zuzulassen und damit durch die Hintertür erneut auf das autonome Werk zuzusteuern. Das Werk wird hier zunächst selbst als Gestal­tungselement in die Raumstruktur integriert. Die Installation bildet erst den Kontext für die autonomen Ge­mälde oder Skulpturen. Beispiele dafür sind die Inszenierungen von Nick Evans (geb. 1976).

Überraschenderweise nutzt Nick Evans ein modulares System für seine abstrakt organisch wirkenden Skulpturen, die sich als figürliche Personifikationen erweisen. Diese Idee entstammt einer Reflexion über die Möglichkeiten der Präsentation von abstrakten Objekten. Stellt man diese beispielsweise direkt auf den Boden, so erhalten sie schnell eine Nähe zur Figur. Doch Evans personifiziert diese Werke nicht allein, sondern sie erhalten zudem ihre Funktion als figürlich motivierte Lampenständer.

Kontakt

Dr. Melitta Kliege, Ausstellungsleiterin Neues Museum:

Telefon: 0911 240 20 35
E-Mail: klklie@s23aasd33s.comiege@nmne.de